Religion (kath./ev.) & Ethik
Worin liegt der Sinn des Lebens? Woher kommen wir und wohin gehen wir? Was glauben wir eigentlich? Wie können wir tolerant und friedlich miteinander umgehen? Welche Werte verbinden uns miteinander?
Mit diesen Fragen befassen sich die Unterrichtsfächer evangelische bzw. katholische Religionslehre und Ethik. Die Unterrichtsfächer haben viele thematische Überschneidungen, auch wenn es Unterschiede in der Schwerpunktsetzung gibt. Es geht um die Weltreligionen, philosophische Problemstellungen und das ethische Handeln. Fragen, die die Schüler/-innen ihr Leben lang begleiten.
Erst wenn wir wissen, wie unser Nachbar in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel denkt, fühlt und glaubt, ist ein friedliches und harmonisches Zusammenleben in unserem „globalen Dorf“ möglich.
Spirituelles Leben am CPG
Gottesdienste
Das Schuljahr wird eingerahmt von Anfangs- und Schlussgottesdiensten, die von den Religionslehrkräften gemeinsam mit Schüler/-innen gestaltet werden. Sie finden traditionell in den beiden Ortskirchen statt. Die Teilnahme ist freiwillig.
Zudem findet für unsere neuen Fünftklässler/-innen am ersten Schultag eine konfessionsfreie Andacht statt, in der die Gemeinschaft und der Zusammenhalt, aber auch die Wichtigkeit jedes Einzelnen für die Klassen- und Schulgemeinschaft im Vordergrund stehen.
Mit einem festlichen Gottesdienst verabschieden wir zudem jedes Jahr unsere Abiturientinnen und Abiturienten in einen neuen Lebensabschnitt und wünschen ihnen, dass Gottes Segen sie begleitet.
Raum der Stille
Der „Raum der Stille“ ist anders als alle anderen Zimmer in der Schule. Er ist blau gestrichen und mit Matten, Kerzen und Klangschalen ausgestattet. Er ist ein Ort zum Zur-Ruhe-kommen, für religiöse Andachten, Fantasiereisen, kurze Meditationen … und für all die Angebote, die der „Besinnung “ dienen. Noten sind hier tabu!
In der Adventszeit finden im „Raum der Stille“ kurze Andachten statt.
Aktivitäten
Tage der Orientierung
Wo geht es hin? Worum geht es? Was bringt es?
Bei den Tagen der Orientierung kommen für Schülerinnen und Schüler statt Schulinhalten Fragen und Probleme der Lebensgestaltung und Entwicklung der Persönlichkeit zur Sprache. Außerdem kann es um die Auseinandersetzung mit aktuellen Anliegen der Teilnehmer/-innen gehen. Die Klasse bestimmt die Inhalte selbst, die mit Hilfe externer Referent/-innen besprochen werden. Die Veranstaltung ist an keine religiöse Zugehörigkeit gebunden, sondern für die ganze Klasse gedacht.
Synagogenbesuch
Im Zuge der interreligiösen und interkulturellen Erziehung besuchen die 9. Klassen die Synagoge in Augsburg und das angeschlossene jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben. Engagierte Museumsführer, die überwiegend selbst der jüdischen Religion angehören, vermitteln anschaulich und interaktiv Geschichte und Alltag ihrer Religion und Kultur. Dabei können Fragen zu allen Aspekten des Judentums gestellt werden, egal ob es sich um die praktische Umsetzung von zwei Küchen in einem Haushalt oder die Bedeutung der Bar Mizwa handelt. Neben der jüdischen Kultur, die sowohl im Religionsunterricht als auch in Ethik behandelt wird, wird an Einzelbeispielen das Schicksal von jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und das jüdische Leben in der NS- Zeit in Augsburg erläutert.
Moscheebesuch
Ein wichtiges Thema des Religions- und Ethikunterrichts in der 7. Jahrgangsstufe ist der Islam. In diesem Zusammenhang besuchen unsere Siebtklässler/-innen die Pasinger Moschee. Beeindruckend sind dabei nicht nur die Informationen zur rituellen Waschung vor dem Gebet oder die Darstellungen der verschiedenen Gebetsformen, sondern auch die Pracht des Gebetsraumes an sich. Neben wichtigen und interessanten Informationen zum Islam in Deutschland und zu den religiösen Pflichten der Muslime erfahren die Schüler/-innen auch, dass Islam und Terrorismus völlig unterschiedliche Dinge sind, die nichts miteinander zu tun haben. In diesem Zusammenhang wird für die Kinder begreiflich, wie wichtig Toleranz und Offenheit sind.
Aufklärungsprojekt München
In Teilen unserer Gesellschaft werden Menschen, die die im Hinblick auf ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität »anders« sind, abgelehnt.
Dabei sollte es doch keinen Unterschied machen, ob die Person, die mir gegenübersteht, lesbisch, schwul, bisexuell oder transident ist. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des Unterrichts der 9. Klassen die gesellschaftliche Problematik und die gegensätzlichen Meinungen zu diesem Thema bearbeitet und diskutiert. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und Diskriminierung zu vermeiden.
Dazu findet jedes Schuljahr ein Kurzprojekt (zwei Schulstunden) statt, in dem Referent/-innen des Aufklärungsprojekts München e.V. (in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut München) mit der Klasse arbeiten. Neben methodischen Spielen zum Thema Minderheiten, Diskriminierung und Coming Out erzählen die Vortragenden aus ihrem Leben, um einen authentischen Einblick in die Vielfalt der Lebenswelten zu ermöglichen.